Montag, 14. März 2016

Tierheilpraxis: Industrielle Fertige Körnermischungen

Der Zoo- und Futtermittelfachhändler bietet im Geschäft eine Vielzahl fertiger Mischungen für bestimmte Vogelarten an. Diese Fertigmischungen sollen ausgewogen sein, und damit die Ernährungsbedürfnisse der Vögel befriedigen.

Tatsache ist aber, dass hier erhebliche Qualitätsunterschiede bestehen. Der Grund ist einfach: Gute Qualität kostet ihren Preis, auch im Einkauf ! Dazu kommt, dass die Preisdifferenz der einzelnen Saaten heutzutage immens hoch ist.

Aufgrund des „Geiz-ist-Geil“-Gedankens ist der Hersteller gezwungen, seine Produkte zum Dumpingpreis zu produzieren, denn sonst kauft der Endverbraucher diese nicht. Der Großhändler und/oder Einzelhändler kauft bei ihm dann auch nichts mehr, denn er schreibt Verlust, wenn er Futtermischungen nicht verkaufen kann und demzufolge wegwerfen muß.


 „Günstig produzieren“ bedeutet meistens:

  • Es wird an der Qualität der Sämereien als solches nach Möglichkeit gespart.
  • Der Anteil der günstigen Sämereien ist höher, als der Anteil der Sämereien, die teurer im Einkauf ist.
So, nun entscheiden Sie einmal für sich selber: Essen Sie selber lieber einen frischen Salat, frisch vom Feld geerntet, oder einen, der bereits angewelkt und/oder von Schnecken angefressen ist ? Mit Sicherheit bevorzugen Sie einen möglichst erntefrischen Salat, selbst wenn dieser etwas mehr kostet.

Durch optimale Ernährung lassen sich ernste Krankheiten vermeiden ! In der Tierheilpraxis finden wir erschreckend oft zum Beispiel übergewichtige Wellensittiche. Aus Übergewicht (Adipositas) resultieren übrigens auch viele Folgekrankheiten.

Daher kommt auch der Futterberatung, als auch der Erstellung von Ernährungsplänen eine besondere Bedeutung in der Tierheilpraxis bzw. Tierarztpraxis zu. Die Optimierung der Vogelernährung sollte daher ein grundsätzliches Behandlungsziel sein.

Allgemein gilt übrigens folgendes:
  • Die Körnermischung bildet die Basis der Vogelernährung.
  • Die Körnermischung sollte ergänzt werden mit:
    • Halbreife, gequollene und gekeimte Sämereien
    • Grünpflanzen
    • Obst (Beispiele: klein geschnittene Äpfel, Beeren)
    • Gemüse (Beispiel: klein, geraspelte Möhren)
    • Animalische Futterstoffe
  • Körnermischungen ordnungsgemäss lagern und innerhalb 4 bis 6 Monate nach Kaufdatum verbrauchen.
  • Grit (kleine Mineralsteinchen) sollten immer gereicht werden. Die Steinchen dienen unter anderem zur Zerkleinerung der Körner im Magen. Es gibt Vogelsand mit Grit und welchen ohne Zusatz von Grit. Der Vogelsand mit Zusatz von Grit ist zu bevorzugen. Alternativ gehört ein extra Napf mit Grit in den Käfig / in die Voliere.
Austausch erwünscht

Der Austausch über dieses Posting ist in meinem Vogelforum erwünscht.Ich freue mich auf Ihre Anregungen und Meinungen.

© Nicole Müller