Papageien (Psittacidae) sind soziale Vogelarten, die, mit Ausnahme
von Europa, auf allen Kontinenten verbreitet sind. Sie besiedeln
unterschiedliche Lebensräume, wie zum Beispiel tropische Regenwälder,
Savannen, Halbwüsten, Bergwälder und Páramos bis in Höhen von 4.000
Meter über NN und darüber.
Das Nahrungsspektrum bei Papageien variiert erheblich. Viele Arten
nehmen Sämereien auf, andere Arten haben sich auf Frucht- oder
Nektarnahrung spezialisiert.
Papageien sind, abgesehen von wenigen Ausnahmen, Höhlenbrüter. Zur
Zeit kennt man über 340 Papageienarten, davon pflanzen sich 203 Arten
(AZ-Nachzuchtstatistik 1984 bis 1993) regelmäßig in Menschenobhut fort.
Wellensittiche, Melopsittacus undulatus, und Nymphensittiche, Nymphicus hollandicus, werden seit Mitte des 19. Jahrhunderts gezüchtet, sind domestiziert und werden in diesem Papier nicht berücksichtigt.
Papageien leben bis auf Ausnahmen paarweise oder in Gruppen. Sie sind
grundsätzlich auch in der Obhut des Menschen so zu halten. Ausgenommen
sind unverträgliche und derzeit vorhandene, nur auf Menschen geprägte
sowie kranke oder verletzte Vögel. Zukünftig ist beim Verkauf von
Papageien auf die erforderliche Paarhaltung hinzuweisen, und sie sind
deshalb in der Regel nur zu zweit abzugeben. Jungvögel sollten so
aufgezogen werden, daß sie artgeprägt sind.
Die Möglichkeit zur Fortpflanzung sollte gegeben sein, wenn die
Unterbringung der Nachzucht gewährleistet ist. Dem umfangreichen
Verhaltensrepertoire ist durch abwechslungsreiche Volieren-, Käfig- oder
Schutzraumausstattung, wie etwa mit frischen Zweigen oder anderen
geeigneten Gegenständen, zu entsprechen.
Dem Bedürfnis nach sozialen Kontakten ist durch Paarhaltung oder, bei
begründeter Einzelhaltung, durch tägliche ausreichende Beschäftigung
mit dem Vogel nachzukommen. Papageien können mit einer Reihe anderer
Tierarten vergesellschaftet werden; auf Verträglichkeit ist zu achten.
... weiter lesen