Immer wieder kommt es vor, daß ein scheinbar verlassener Jungvogel laut
rufend im Gebüsch oder auf der Straße gefunden wird. Was ist mit diesem
kleinen Vogel zu tun ?
Er gelangt oft in die Hände des Menschen. Oft stirbt der Jungvogel, kaum
daß man ihn aufgenommen hat. Gelingt es doch, ihn mühselig
großzuziehen, gewöhnt er sich so sehr an den Menschen, daß er gar nicht
wegfliegen mag, wenn man ihn freilassen möchte, oder eine Katze erwischt
ihn, weil er sie nicht als natürlichen Feind ansah.
Dabei wäre das alles nicht nötig gewesen, hätte man gewußt, daß ein
Jungvogel keineswegs so verlassen ist, wie er aussieht, und menschlicher
Hilfe nur in den seltensten Fällen bedarf. Auch wir Menschen müßen erst
lernen, bevor wir laufen können bzw. alleine das Leben meistern zu
können.
Das laute Rufen dient dazu, dem Altvogel seinen Standort anzuzeigen;
dieser traut sich erst mit dem Futter heran, wenn der "Feind Mensch"
sich entfernt hat.
Nur wenn der Jungvogel auf der Straße oder auf dem Radweg sitzt, sollte
man ihn vorsichtig nehmen und in das nächste Gebüsch setzen. Der
Altvogel beobachtet dies genau und wird dort sein Junges weiterfüttern.
Wenn Sie also vor so einer Situation stehen, beobachten Sie erst einmal
aus einiger Entfernung, ob das Junge nicht doch gefüttert wird. Sollte
innerhalb 1 bis 2 Stunden lang kein Altvogel erscheinen, ist das Junge
wahrscheinlich verlassen. Erst dann sollten Sie sich um den Vogel
kümmern.
Wenden Sie sich bitte an das Veterinäramt Fulda, um entsprechende Auffangstationen / Pflegestellen zu erfragen:
Landkreis Fulda
Fachdienst Veterinärwesen und Verbraucherschutz
Otfrid-von-Weißenburg-Straße 3
36043 Fulda
Telefon: 0661 6006 - 6000
Telefax: 0661 6006 - 6121
So können Sie sich sicher sein, dass das gefundene Kücken bzw. der Jungvogel in gute Hände kommt.
Übrigens:
Viele Pflegestellen oder Wildvögelauffangstationen finanzieren sich
ausschliesslich durch Spenden. Vielleicht möchten Sie die Arbeit der
Leute mit einer Spende unterstützen ?