Ein Futterhaus in den USA Photo: Martha Allen/Cornell |
Wenn es so kalt ist, dass man draussen einen Schneemann bauen kann, und eine dichte Schneedecke Wald undWiesen bedeckt, dann kann man den Vögel, die nicht in den warmen Süden ziehen, helfen, gut über den Winter zu kommen.
Kaum ein Thema wird so kontrovers diskutiert wie die Fütterung von Wildvögeln. Viele sind dafür, damit kein Vogel den Hungertod erleiden muß. Andere wiederum sehen darin keinerlei Sinn und lehnen jede Form der Fütterung konsequent ab.
Die Winterfütterung ist eine Maßnahme, die für die ganze Familie Spass bringen (Naturerlebnis), und darüberhinaus sehr lehrreich sein kann (Umweltbildung durch Vogelbeobachtung und Artenbestimmung). Aber das Wichtigste ist, dass man den heimischen Vögel etwas Gutes dabei tut, denke ich persönlich.
Natürlich gibt es aber auch einiges zu beachten:
1. Wann füttern ?
Man füttert im Winter von November bis etwa Ende Februar. Bei Frost oder Schnee werden sicher besonders viele Vögel das Angebot dankbar annehmen.
2. Allgemeines in Kurzform
Futterspender - Allgemein - |
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Futterhaus |
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Futtersilo |
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Bodenfutterspender |
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Basisfutter |
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Freilandfutter |
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Meisenknödel |
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NICHT füttern |
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3. Nicht alle Vögel fressen alles. Wer frisst nun was am liebsten ?
Das Futter muss den Bedürfnissen unterschiedlicher Vögel gerecht werden. Wir unterscheiden Körner- und Weichfresser:
Beispiel Vogelarten: | Nahrung: | |
Körnerfresser |
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Die Vögel benötigen eine Nahrung, die aus ca. 1/3 Sonnenblumenkernen, 1/3 Hanfsamen und 1/3 Gemisch aus Hafer, Weizen, Mohn und Hirse zusammengestellt ist. |
Weichfresser |
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Die Vögel bevorzugen in Öl eingetauchte Haferflocken,
Rosinen, Fett oder klein geschnittenes Obst, Talg (aus
Meisenknödeln). Tipp:
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Eine Talgmasse mit Körnerfutter bietet sowohl Weichfresser, wie auch Körnerfressern eine ausreichende Ernährungsgrundlage.
Ich habe eine kleine Tabelle für Euch gemacht. Wichtig ist jedoch, dass Erdnüsse, Sonnenblumenkerne, Hanfsamen, Rosinen, Mehlwürmer oder Fettknödel auch nur eine bescheidene Annäherung an die natürliche Winternahrung ist.
Vogelart: | Vorlieben, frißt also besonders gerne: |
Amsel |
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Blaumeise |
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Buchfink |
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Eichelhäher |
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Elster |
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Feldsperling |
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Grünfink |
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Grünspecht |
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Haussperling |
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Kleiber |
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Kohlmeise |
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Rotkehlchen |
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Stieglitz |
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4. Vogelwinterfutter selbst gemacht
Vogelfutter selber machen ist überhaupt kein Problem, und es macht auch noch Spaß. Hier findet man einige Rezepte:
- klick hier - Meisenknödel und Futterglocken basteln
- klick hier - Es ist angerichtet
- klick hier - Frau Meise hat Hunger
- klick hier - Eine Snackbar für unsere Vögel - So bauen Sie einen Futterspender für den Winter
Hier sind die wichtigsten Regeln, die man bei der Winterfütterung beachten sollte:
- Du solltest die Vögel draussen nur dann füttern, wenn es sich für sie um eine Notzeit handelt. Das ist der Fall, wenn sie selber kaum noch etwas zu fressen finden, also bei Frost und Schnee.
- Man muß auf jeden Fall ohne Pause weiter füttern, solange das schlechte Wetter anhält. Die Vögel sind an die Futterstelle bei Dir gewöhnt. Wenn Du aufhören würdest, sie zu füttern, dann würden sie verhungern.
- Feste Fütterungszeiten einhalten. Die besten Tageszeiten für die Vogelfütterung sind der frühe Morgen und der Nachmittag. Morgens sind die Vögel von der langen Nacht besonders hungrig. Vor der nächsten Nacht brauchen sie wieder Nahrung. Am besten Du legst das Futter etwa zwei Stunden vor Beginn der Dämmerung aus, also am Nachmittag, damit die Vögel nach dem Fressen noch genügend Zeit haben, sich ein Quartier für die Nacht zu suchen.
- Spätestens Ende Februar / Anfang März muß man aufhören zu füttern, damit die Vögel vor der Jungenaufzucht wieder an „Normalkost“ gewöhnt sind. Mit Haferflocken und Rosinen gefütterte Jungen leiden später häufig an Entwicklungsschäden.
- Es ist immer besser, mehrere kleine Futterstellen statt eines großen Futterplatzes einrichten. Das vermeidet Konkurrenz und Du kannst die Vögel besser beobachten.
- Wenn Du ein Futterhäuschen gebastelt hast, gilt folgendes:
- Futterhäuschen mindestestens jede Woche gründlich reinigen.
- Täglich Futterreste entfernen
- Keine zu großen Mengen an Futter anbieten, damit es nicht verdirbt.
- Keine gesalzenen oder verdorbene Lebensmittel verwenden. Du magst bestimmt auch kein schimmeliges Brot essen, oder ?
- Kein Brot oder andere Lebensmittel verwenden, die eine gewisse „Feuchte“ enthalten. Sie würden gefrieren, und daher sind sie ungeeignet.
- Futterplätzchen oder Blumentöpfe frei aufhängen; damit sich kein Kot sammeln kann. So vermeidest Du unnötige Krankheiten bei den Vögel.
© 2017, Nicole Müller