Um Eigenständigkeit zu zeigen, wurde versuchsweise eine Vogelschau im Herbst des Jahres 1973 im Saal der Gaststätte „Zum Rhönblick“ auf dem Florenberg durchgeführt. Diese erste Schau wurde ein voller Erfolg.
Angespornt durch die Tatsache trafen sich einige Vogelzüchter am 23.01.1974 in der Gaststätte „Zum Rhönblick“ auf dem Florenberg mit der festen Absicht, einen eigenen Vogelverein zu gründen und eine Satzung zu erarbeiten. Hierbei setzte man sich nicht nur zum Ziel, irgendwelche Vögel zu züchten, sondern aktiv etwas für den Natur- und Vogelschutz in der heimischen Region zu tun.
Die Gründungsmitglieder des heutigen Vogelschutz- und Vogelliebhabervereins „Florenberg“ e.V. waren:
- Brand, Hannelore
- Brand, Nikolaus (+)
- Geiter, Elke
- Geiter, Rainer
- Hahner, Theo
- Müller, Adelheid
- Müller, Anton
- Müller, Elke
- Müller, Willi (+)
- Müller, Winfried
- Schmitt, Reinhold (+)
- 1. Vorsitzender Nikolaus Brand
- 2. Vorsitzender Reiner Geiter
- 1. Kassierer Willi Müller
- 1. Schriftführer Elke Geiter
Für künftige Zusammenkünfte wurde die Gaststätte „Zum Rhönblick“ auf dem Florenberg als Vereins- und Ausstellungslokal festgelegt. Hier wurde jeden Monat eine Versammlung abgehalten; im Oktober eines jeden Jahres zusätzlich die Vereinsvogelausstellung durchgeführt.
Bei diesen Ausstellungen wurden nicht nur die gezüchteten Vögel dem Preisrichter zur Bewertung vorgestellt, sondern die zahlreichen Zuschauer konnten auch weitere fremdländische Vögel in einer großzügigen Rahmenschau bewundern. Ein nachgebautes Biotop mit präparierten Tieren vermittelten einen naturnahen Einblick. Dieses war und ist der Anziehungspunkt einer jeden Vereinsschau.
Nun musste man sich nach einem Geräteraum für all die vielen Utensilien des noch jungen Vereins umsehen. Die Wahl fiel auf das Toilettenhaus der alten Engelhelmser Schule. Dieses wurde mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail nach und nach umgebaut um den Vereinsbedürfnissen gerecht zu werden. So wurde nicht nicht nur ein Geräteraum geschaffen, sondern auch ein Raum, in dem züchterische Schulungen und Fachvorträge abgehalten wurden.
Dieses Haus wurde daraufhin am 08.07.1979 von der Gemeinde durch Bürgermeister Alfons Schwab als Vereinshaus an den Vogelverein übergeben. In den nachfolgenden Jahren wurde das Vereinshaus mehrmals erweitert und renoviert, so dass der Vogelverein seit 1997 einen großen Schulungsraum, eine Küche, einen angegliederten Geräteraum und eine Toilettenraum hat.
Als Wappentier entschied sich der Vogelschutz- und Vogelliebhaberverein „Florenberg“ e.V. für den Dompfaff. Ein Bildnis mit einem Dompfaffpärchen, was von Herrn Schiffhauer gemalt wurde, schmückte bis zur neuen Renovierung 2008 das Vereinshaus.
Im Jahr 1979 schloß sich der Vogelschutz- und Vogelliebhaberverein „Florenberg“ e.V. der Vereinigung für Artenschutz, Vogelhaltung und Vogelzucht (AZ) e.V. an. Hiermit war die Gründung einer eigenen AZ-Ortsgruppe Künzell verbunden.
Im Laufe der Jahre entwickelte sich der Vogelschutz- und Vogelliebhaberverein „Florenberg“ e.V. gut weiter und wurde zum festen Bestandteil des Engelhelmser Kulturlebens.
Jahr für Jahr konnten interessierte Besucher die zahlreichen Arten von Vögel auf den Schauen, die bis 1986 im großen Saal der Gaststätte „Zum Rhönblick“ auf dem Florenberg stattfanden, bewundern. Von 1987 bis in die etwa 2012 veranstaltete der Vogelverein jährlich seine Vereinsmeisterschaften im Bürgerhaus Engelhelms. Stets wurde eine Rahmenschau mit lebenden Vögeln, als auch ein nachgebautes Biotop mit Tierpräparaten, gezeigt. Vogelschauen in dieser Größenordnung finden nun nicht mehr jährlich statt.
Wie eingangs erwähnt, werden von den Vereinsmitgliedern nicht nur verschiedene Vögel gezüchtet, sondern auch der Natur- und insbesondere der aktive Vogelschutz liegt uns am Herzen.
Für die Pflege und Wartung des angelegten Vogellehrpfades und eines zur Verfügung gestellten Biotops sind wir von der Gemeinde betraut worden. Die Vogelschutzbeauftragten betreuen so über 300 Nistkästen. Die wesentlichen Arbeiten sind Reinigung und Instandhaltung der Nistkästen, Zählung und Überwachung der Brut sowie Winterfütterung. Für die Entstehung des Vogellehrpfades und des Biotops haben sich besonders Nikolaus Brand und der Kreisbeauftragte für Vogelschutz, Erich Heider, engagiert.
Der Vogellehrpfad wurde bereits am 17.10.1984 an die Bevölkerung übergeben. Der Vogelschutz- und Vogelliebhaberverein „Florenberg“ e.V. bietet Führungen für Schulklassen und andere Gruppen durch den Vogellehrpfad an.
Im Aprill 1988 legte der 1. Vorsitzende, Nikolaus Brand, sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder. Willi Müller, bis dahin 1. Kassierer, wurde zum Nachfolger in die Vereinsspitze gewählt.
Im Jahr 1989 übernahm der Vogelverein aufgrund seiner Bewerbung die Durchführung der AZ-Hessenschau. Sie gilt als die größte Schau in Hessen und wurde in Künzell ausgerichtet. Fast 3000 Vögel standen zur Prämierung an. Die Vereinsmitglieder nahmen teilweise Urlaub, um in mehreren Tagen ein rießiges Biotop, Tierpräparate und Volieren für die Rahmenschau aufzubauen. Die Arbeit hatte sich gelohnt. Diese Mammutschau fand großen Anklang und blieb bei den Verantwortlichen des AZ-Vorstandes, den Besuchern und auch bei uns als Ausrichter in guter Erinnerung.
Neben der traditionellen Vogelschau mit Bewertung im Oktober eines jeden Zuchtjahres, scheuen viele aktive Züchter nicht die Mühen und Kosten, an überregionalen Vogelausstellungen teilzunehmen, um sich mit der Qualität der Vögel zu messen. Hier seien Offene Schauen, Kreismeisterschaften, Landesverbandsschauen, Deutsche Meisterschaften, Bundesschauen, Weltschauen und Internationale Sonderschauen genannt.
Die Erfolge konnten sich immer sehen lassen. Im Jahr 2002 jedoch, konnte gleich 5 Mal der Titel eines Deutschen Meisters mit nach Engelhelms genommen werden. 2014 wurde Willi Müller mit seinen Berner Vizeweltmeister.
Der Vogelschutz- und Vogelliebhaberverein „Florenberg“ e.V. informiert in unregelmäßigen Abständen seit 1999 in den „Künzeller Nachrichten“ die Künzeller Bevölkerung durch Fachberichte über Vogelarten, Vogelhaltung und Vogelzucht. Aufgrund der Einführung eines CMS-Systems durch den Verlag besteht die Beschränkung auf 1500 Zeichen. Somit sind Fachberichte mehr möglich, sondern nur noch Mitteilungen. Für Fachberichte nutzt der Verein nunmehr nur noch das Internet.
Ab 2003 kann man auch im Internet Informationen über unseren Verein auf einer eigenen Webseite nachlesen. Diese werden durch einen Information-Blog ergänzt. Auch die "Sozialen Netzwerke" werden benutzt. Zunächst wurde 2013 ein Twitter-Account eingerichtet, 2016 folgte dann auch Facebook.
Lange Jahre setzte sich der geschäftsführende Vorstand wie folgt zusammen:
- 1. Vorsitzender Willi Müller (+)
- 2. Vorsitzender Otto Brell
- 1. Kassierer Harald Schneider
- 1. Schriftführerin Nicole Müller
Am 19.02.2016 starb plötzlich und unerwartet Willi Müller am plötzlichen Herztod. Ein Schock für unseren Verein, der erst einmal verkraftet werden mußte. Unsere Satzung sah in diesem Fall keine Regelung vor. Das "Nachrücken" eines Mitgliedes aus dem geschäftsführenden Vorstandes ist weder verboten, noch ausdrücklich erlaubt. Das Amtsgericht berief somit einen "Notvorstand". So fanden dann auch am 29.03.2016 erstmalig in unserer Vereinsgeschichte eine "Ausserordentliche Mitgliederversammlung" statt, bei der Nicole Müller zur Vereinsvorsitzenden einstimmig gewählt wurde.
Unser aktuelle Vorstand bis 2018:
- 1. Vorsitzende Nicole Müller
- 2. Vorsitzender Otto Brell
- 1. Kassierer Harald Schneider
- komm. Schriftführer: Sebastian - Eric Guder / Katrin Guder
Jeder, der sich für unser Hobby, der Vogelzucht und dem Vogelschutz, interessiert, sei hiermit zu unseren Versammlungen im Vereinshaus am 1. Freitag im Monat eingeladen.
© 2016, Nicole Müller