An der Universität Hannover haben Petra Wolf und Josef Kamphues deshalb
das Trinkverhalten verschiedener Ziervögel untersucht. Für Tierärzte und
Vogelhalter ist das wichtig, weil viele Medikamente für Vögel über das
Trinkwasser verabreicht werden. Nur wenn der Tierarzt weiß, wie viel der
Vogel trinkt, kann er ein Medikament richtig dosieren.
Wie viel Wasser braucht der Vogel?
Allerdings
wird der Wasserbedarf des Vogels von vielen Faktoren bestimmt. Der
„Durst“ eines Vogels hängt von seiner Art, seinem Alter, der Haltung und
dem Futter ab. Vögel, die aus trockenen Regionen stammen, brauchen
weniger Wasser als Vögel, die aus den Tropen kommen. Den größten Durst
haben Jungvögel in den ersten vier Tagen nach dem Schlupf.
Obst und Gemüse enthalten viel Flüssigkeit
Ein
weiterer Faktor ist das Futter. So enthalten Obst, Salat oder Gemüse
viel Wasser und der Vogel kann einen großen Teil seines
Flüssigkeitsbedarfs aus diesem Frischfutter decken. Auch die
Zusammensetzung des Futters spielt eine Rolle. Fette Sämereien sind in
der Regel auch proteinreich. Nimmt der Vogel viel Protein auf, muss er
auch viel trinken. Denn die Rückstände aus dem Proteinstoffwechsel (z.B.
Harnsäure) müssen über die Nieren mit viel Flüssigkeit ausgeschwemmt
werden.
Hitze macht durstig!
Aus eigener Erfahrung
wissen wir: Hitze macht Durst. Vögeln geht es nicht anders: bei
steigenden Temperaturen brauchen sie mehr Wasser. Außerdem steigern
Bewegung und die Gesellschaft anderer Vögel die Wasseraufnahme. Zusätze
von Medikamenten oder Vitaminen und Mineralien im Wasser können den
Vögeln allerdings den Durst verleiden. Daher ist es besonders wichtig
herauszufinden, wie viel die eigenen Vögel normalerweise trinken.
Quelle:
Herz für Tiere (siehe Webseite)