Mittwoch, 5. Oktober 2016

Heilpflanzen für den Vogel

Allgemeine Überlegungen

Bevor man sich mit Heilkunde, gleich welcher Art beschäftigt, sollte man sich sehr genau mit dem Vogel als Lebewesen auskennen, also mit seiner Anatomie und Physiologie, aber auch mit seiner Verhaltensbiologie. In diesem Script gehen wir hierauf nicht mehr ein.
In der Veterinärmedizin steht die prof. Phytotherapie (= Heilpflanzenkunde) noch (oder wieder) in Kinderschuhen, obgleich sie schon seit Gedenken auf der ganzen Welt in ländlichen Gegenden praktiziert wird. Man findet daher sehr wenig gute Fachliteratur zum Thema. Die meisten Ratgeber basieren meistens auf reiner „Erfahrungsheilkunde“.

Das liegt vermutlich einfach daran, dass es auf der Welt sehr viele verschiedene Arten von Tieren gibt, aber die Pflanzen unterschiedlich wirken. Ein Beispiel hierzu ist der unscheinbare Baldrian.

- Mensch ? Beruhigende Wirkung
- Hund
? Beruhigende Wirkung
- Katze
? Anregung des Sexualtriebes
- Nagetiere
? Beruhigende Wirkung

Wir müssen also wissen, welches Tier wir vor uns haben, um zu entscheiden, welche Pflanze aus Mutter Natur in Frage kommt. Das Internet ist hier eine gute Hilfe, denn dort gibt es einige Giftdatenbanken, auf die man zugreifen kann:

http://www.vetpharm.unizh.ch/perldocs/toxsyqry.htm
http://www.giftpflanzen.ch
http://www.clinitox.ch

Ansonsten bleibt uns nur der Blick in die Fachliteratur. Aber was haben wir in punkto Vögel eigentlich ? Einmal finden wir die Bücher, die sich mit der Ernährung beschäftigen.  Einige Paradebücher hierfür sind folgende:
  • Bielfeld: „Vogelfutter aus der Natur“, Ulmer Verlag (1999)
  • Aeckerlein: "Die Ernährung des Vogels. Grundlagen und Praxis", Ulmer Verlag (1993)
  • Aeckerlein, Steinmetz: "Vögel richtig füttern", Ulmer Verlag (2003)
  • Schnabl: "Vogelfutterpflanzen. Wild-, Kulturpflanzen, Futtermischungen und tierische Futterstoffe zur Vogelernährung", Arndt-Verlag (2005)
  • Würth: "Obst, Gemüse und exotische Früchte für Papageien und Sittiche", Arndt-Verlag (2001)
  • Künne: "Die Ernährung der Papageien und Sittiche", Arndt-Verlag (2000)
  • Reinschmidt: "Kunstbrut und Handaufzucht von Papageien und Sittichen", Arndt-Verlag (2000)
Hier finden wir Früchte, Sämereien etc., die Vögel von Haus aus fressen. Erstaunlich, was diese an sich schon enthalten ! Aber daraus können wir auch ersehen, was wir gezielt füttern können, um Mängel zu beseitigen oder um Krankheiten vorzubeugen bzw. zu lindern oder zu heilen.

Aus dem Bereich Tiernaturheilkunde bzw. Veterinärmedizin gibt es folgende Bücher, die wirklich gute Ansätze haben:
  • Sonnenschmidt/Wagner:
    • „Neues Heilen – Vögel“, Ulmer Verlag (1996)
    • „Kraulschule für zahme Vögel“, Ulmer Verlag (1997)
  • Dorenkamp: „Naturheilpraxis Vögel – Schnelle Selbsthilfe durch Homöopathie und Bachblüten“ (1997)
  • Reichling, Gachnian-Mirtscheva, etc, „Heilpflanzenkunde für die Veterinärpraxis“, Springer Verlag (2008)
Natürlich sind das lange nicht alle. Es gibt noch englischsprachige Literatur, die durchaus lesenswert ist.

Ansonsten bleiben uns nur noch die Bücher, die sich mit einer Vogelart als solches beschäftigen. Hier finden wir en Detail, was ein Vogel fressen darf und was nicht. Auch hier kann man dann – also mit Hilfe dieser Fachliteratur – Rückschlüsse ziehen, ob eine geeignete Pflanze auch „Heilpflanze“ ist.

Lust, sich über dieses Thema auszutauschen ?

Dann ist in meinem Forum dazu Gelegenheit: http://www.vogelforum.eu

© Nicole Müller